Qualifizierungsinitiative für Flüchtlinge

3. Februar 2016

Berlin, Februar 2016 – Rund die Hälfte der Flüchtlinge ist unter 25 Jahre alt. Viele von ihnen haben eine gute Bleibeperspektive. Ihre Integration kann gelingen, wenn wir sie dabei unterstützen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und eine Ausbildung auch erfolgreich zu absolvieren.  

Vor diesem Hintergrund haben das BMBF, die Bundesagentur für Arbeit (BA) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) die gemeinsame Initiative „Wege in die Ausbildung für Flüchtlinge“ gestartet. Ihr Ziel ist ein umfassendes Qualifizierungs- und Betreuungssystem sowie eine intensive fachliche Berufsorientierung und Berufsvorbereitung von jungen Flüchtlingen, um diese gezielt an eine Ausbildung im Handwerk heranzuführen.

Gerade im Handwerk bleiben bislang viele Ausbildungsplätze unbesetzt. Insgesamt waren in Deutschland 2015 über 37.000 Ausbildungsplätze unbesetzt.

Die Initiative ist in drei Stufen aufgebaut: Zunächst erwerben die jungen Flüchtlinge in einem Integrationskurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) grundlegende Sprachkenntnisse. Darauf folgt das Programm „Perspektiven für junge Flüchtlinge im Handwerk“ der BA, wo die jungen Menschen allgemeine Berufskenntnisse im

handwerklichen Bereich erhalten. Im Anschluss daran werden diejenigen, die aufgrund von Eignung und Neigung für eine Ausbildung im Handwerk in Frage kommen, mit dem Programm „Berufsorientierung für junge Flüchtlinge“ des Bundesbildungsministeriums mindestens drei Monate lang gezielt in den überbetrieblichen Ausbildungsstätten (ÜBS) auf eine Ausbildung im Handwerk vorbereitet und an einen Ausbildungsbetrieb vermittelt. In den Werkstätten der ÜBS lernen die Jugendlichen ganz praktisch verschiedene Berufsfelder kennen und erwerben fachsprachliche Kenntnisse. Sie hospitieren zudem in Handwerksbetrieben und erhalten eine konkrete Vorstellung vom Arbeitsalltag.

Für eine erfolgreiche Integration ist die individuelle Betreuung des Jugendlichen besonders wichtig: Der Berufsberater der zuständigen Arbeitsagentur übernimmt den Jugendlichen aus dem Integrationskurs, vermittelt ihn in das Programm „Perspektiven für junge Flüchtlinge im Handwerk“ und übergibt ihn an den Projektbegleiter des BMBF-Programms. Dieser Projektbegleiter betreut die Jugendlichen während ihrer vertieften fachlichen Berufsorientierung in ÜBS und Betrieb, und er ist zuständig für die Vernetzung mit den regionalen Handwerksbetrieben. In der Abschlussphase des BMBF-Programms sorgt er in Abstimmung mit der Berufsberatung für die Übergabe an einen geeigneten Ausbildungsbetrieb im Handwerk. So wird die nahtlose Begleitung des Jugendlichen sichergestellt.

Das Programm ist zunächst auf 24 Monate angelegt. Das Handwerk ist bereit, mit Hilfe dieses Programmes bis zu 10.000 Flüchtlinge in eine reguläre betriebliche Ausbildung zu überführen.

Die Erklärung können Sie hier nachlesen: Gemeinsame Erklärung BMBF, BA und ZDH

Die Bundesregierung stärkt die berufliche Bildung und Jugendliche bei der Aufnahme einer Berufsausbildung durch zahlreiche Maßnahmen. „Die Allianz für Aus- und Weiterbildung“ sowie das „Meister-BAföG“ sind nur zwei Bausteine. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.