Corona-Virus: Reisebranche trifft es schwer

12. August 2020

Das Reisebüro Rundum-Reise-Service Marion Ludwig steht derzeit vor ganz besonderen Herausforderungen. Aufgrund der Corona-Pandemie und dem nahezu vollständigen Zusammenbrechen des Tourismusmarktes ist es für die junge Frau und ihre Angestellten derzeit kaum möglich, Pauschal-, Individual-, oder Schiffreisen an reiselustige Kunden zu bringen. Ganz im Gegenteil, durch die Insolvenz des Branchenriesen Thomas Cook 2019 und der darauffolgenden Ausbreitung des Covid-19-Virus geht ein Großteil der Arbeitszeit für Rückabwicklungen, Stornierungen und Umbuchungen drauf. „Hiervon habe ich allerdings keine Einnahmen, das ist Arbeitszeit, die uns nicht bezahlt wird“, erzählt mir die Inhaberin. Im Rahmen meiner Sommertour durch den Wahlkreis besuche ich Unternehmen, Verbände und Vereine, um mit den Menschen über ihre Sorgen und Nöte, über Wünschenswertes und Realisierbares zu sprechen. Gemeinsam mit dem CDU-Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat Ilsede, Rainer Röcken und dem Vorsitzenden des CDU-Gemeindeverbandes Ilsede, Boris Lauenroth ging es daher zum ortsansässigen Reiseunternehmen.

Ich habe mir bewusst Zeit genommen, um gerade in die Branchen einen Einblick zu bekommen, die die Corona-Welle wirtschaftlich besonders hart getroffen hat. Die aufgelegten Hilfsprogramme des Bundes – sprich die Sofort- und die Überbrückungshilfe sowie das Kurzarbeitergeld – sind ein richtiger Schritt, da waren sich alle Beteiligten einig. Allerdings sahen die Gesprächsteilnehmer von Seiten des Reisebüros Verbesserungsbedarf für die Reisebranche. So wäre es wünschenswert, dass beispielsweise Personalkosten sowie die Lebenshaltungskosten von Selbstständigen im Rahmen der Überbrückungshilfe förderfähig gewesen wären. Das Kurzarbeitergeld greift auch nur bedingt, da durch die Stornierungen der Arbeitsaufwand extrem hoch ist und dieser Mehraufwand durch keinerlei Vergütung gegenfinanziert wird. Positiv beurteilt wurde, dass im Rahmen dieser Hilfe ein Teil der zurückgezahlten Provisionen der Reisebüros an die Reiseveranstalter zu den Fixkostenerstattungen gerechnet werden können.